Madrigale und Motetten von Vittoria Raffaella Aleotti, Caterina Assandra, Lucrezia Vizzana und Isabella Leonarda
Jahrhundertelang waren mehr als drei Viertel der Frauen aus der italienischen Oberschicht in Klöstern eingesperrt, ob sie wollten oder nicht. „Schwestern-Akt“ erzählt mit progressiver und moderner Musik, die von Nonnen im Italien des 17. Jahrhunderts komponiert wurde, von den Sehnsüchten und Frustrationen der Frauen, die „für die Welt tot“ waren und einen Ausweg suchten. Es entspinnt sich eine Geschichte von Nonnen, die die für sie verbotene Polyphonie gegen alle Widerstände „eroberten“, von unstillbarer Neugier nach neuester Musik und einem verkleideten Ausflug oder einer brennenden Klostermauer und der Befreiung aus der strengen Klostergesellschaft. Dass dieses Aufbegehren oft verbunden war mit großen Skrupeln und lähmendem Selbstzweifel, macht einmal mehr die bewundernswerte Energie deutlich, mit der sich weibliche Schöpfungskraft in der Frühen Neuzeit Räume schaffen musste.
Angela Postweiler, Sopran
Sarah Fuhs, Mezzosopran
Stephan Gähler, Tenor
Vincent Berger, Bass
Jia Lim, Cembalo & Orgel
Bernhard Reichel, Theorbe
https://www.schütz-musikfest.de/ger/veranstaltungen/termine/2024_HSM/37_18_Schwestern-Akt-BK.php